
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.
„Wiederherstellung von national bedeutenden Halbtrockenrasen am Mittelhang des Waschbergs“: Biodiversitätsfonds fördert die Blumenwiesen!
Im Frühjahr 2023 wurde das von der Gemeinde Leitzersdorf eingereichte Projekt mit dem etwas sperrigen Lang-Titel unter vielen Bewerbern zur Förderung durch den Biodiversitätsfonds der Bundesregierung ausgewählt!
Der Fokus in diesem Projekt liegt auf der Wiederherstellung und Offenhaltung von kleinräumigen, noch nicht zu stark verbuschten Offenflächen im Mittelhang, als bunte, blumenreiche „Inseln“ zur Erhaltung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Als erster Schritt wurde bereits im Herbst 2023 der Zugang für Pflegemaßnahmen verbessert, indem bestehende, aber teils stark verwachsene Wiesenwegerl etwas aufgeweitet (aber nicht befestigt) wurden. Damit wird auch gewährleistet, dass eine nachfolgende extensive Nutzung (z.B. zur Gewinnung von wertvollem Waschbergheu für die örtlichen Betriebe, oder die Zufahrt zur Beweidung) möglich ist. Wald bzw. Bäume werden nicht entfernt, der reich strukturierte Charakter des Waschbergs bleibt erhalten.
Bis Ende 2025 laufen im Rahmen dieses Projektes umfangreiche Restaurations-Maßnahmen, wo auch lokale Dienstleister und Betriebe sowie Freiwillige bestmöglich eingebunden werden. Die Gemeinde hofft, dass auch die Bevölkerung wie bereits bisher wieder tatkräftig mit anpackt!
Unten können Sie Berichte zu den wichtigsten Maßnahmen und Veranstaltungen nachlesen, nach Aktualität bis heute geordnet.

"Das ist eine große Auszeichnung für uns und zeigt, dass wir mit der Erhaltung unserer Blumenwiesen am Waschberg auf dem richtigen Weg sind!"
Mag. Sabine Hopf, Bürgermeisterin Leitzersdorf
12. Oktober 2025: Geologischer Spaziergang in die Waschbergzone
Die letzte Exkursion des heurigen Jahres war unsere erste geologische Exkursion! Während die Teilnehmer*innen aus nah und fern mit Tieren und Pflanzen am Waschberg schon gut vertraut sind, gibt die Geologie doch so manche Rätsel auf. Aber dank der Restaurationsmaßnahmen im aktuellen Biodiversitäts-Projekt ist der heimliche Untergrund sichtbarer geworden, und gerade die freigelegten Abbrüche und Steilwände laden zum Suchen und Staunen ein. Aber zunächst präsentiert uns Dr. Holger Gebhardt von Geosphere Austria, und Mitautor des Waschberg-Buches, einen Ausblick in die Landschaft vom Gipfel des Michelberges – und damit eine anschauliche Einführung in die Jahrmillionen der Vergangenheit, bevor und während die Klippenzone aus dem ursprünglichen Meer entstanden ist. Sehr geduldig und mit Hilfe schöner Illustrationen – und Funde! - geht er auf viele neugierige Fragen nach Entstehung und Aufbau der Gesteine und Fossilien ein.
Im großen ehemaligen Steinbruch finden wir nicht nur Gestein mit tollen Nummuliten-Einschlüssen, Toni entdeckt sogar einen großen Stein voller Korallen-Fossilien! Auch in den Abbruchkanten des restaurierten Hohlwegs lebt die Erdgeschichte: Hier sind runde und eckige Sandsteine und andere Blockschichten in Mergel eingebettet. Zum Abschluss besuchen wir noch die großen Granitblöcke nahe des Waschberg-Gipfels, die bereits 1929 als Naturdenkmal ausgewiesen wurden. Ein sehr anschaulicher und lehrreicher Ausflug in eine für die meisten bisher völlig unbekannte Welt! Umso spannender, da das Europaschutzgebiet „Weinviertler Klippenzone“ zur Gänze in der Waschbergzone liegt und auch die Vegetation viel über die zugrunde liegenden Gesteine verrät…
Für Interessierte gibt es unter https://doi.org/10.24341/tethys.224 die neue Geologische Karte, und unter https://doi.org/10.31577/GeolCarp.72.1.4 und https://opac.geologie.ac.at/ais312/dokumente/JB1551_109_A.pdf weiterführende Publikationen von Dr. Holger Gebhardt.
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Granitblöcke am Waschberg
4. Oktober 2025: Wildrosen erkunden am Waschberg
Samstag, 10 Uhr in Leitzersdorf: neben den „Stammgästen“ bei den Waschberg-Exkursionen, wie Bürgermeisterin Sabine Hopf und Stv. Erich Westermeier, lockt der Spaziergang auch so manche Botaniker*innen aus der Ferne in den strahlenden Sonnenschein. Ist doch der Exkursionsleiter, DI Alexander Mrkvicka, ein weithin bekannter Wildrosen-Experte, der auch einschlägige Bestimmungsliteratur verfasst hat. Heute wollen wir der Frage nachgehen: Welche – und wieviele – verschiedene Rosen-Arten gibt es am Waschberg, neben der bereits bekannten Bibernell-Rose (die mit den schwarzen Butten; siehe Foto vom Frühling im blühenden Zustand) und der häufigen Hundsrose. Also erläutert Alex uns gleich mal, worauf es beim Hinschauen im Herbst ankommt: nämlich, wie die Früchte („Hagebutten“) und die Blätter im Detail ausgebildet sind: mit Haaren oder Drüsen, duftend oder nicht, mit vertrockneten Kelchblättern als Anhängseln, usw.
Aber es wäre natürlich schade, dem Experten nicht auch sonst allerlei Wissenswertes zu entlocken. So erzählt er auch viele spannende Details über die hier vorkommenden Schnecken und teilt seine Erfahrungen mit der Beweidung von ähnlichen Halbtrockenrasen wie hier am Waschberg. Wie bestellt fliegen vor unseren Augen sogar drei Waldkäuze durch die Gehölzschneise am Waschberg! Am Ende sind alle begeistert – obwohl wir nur eine „neue“ Wildrose gefunden haben. Aber diese war immerhin eindeutig zu identifizieren: Rosa corymbifera, die „eigentliche“ Heckenrose, die im Gegensatz zur Hundsrose (Rosa canina im engeren Sinne) weich behaarte Blätter hat! Wer es noch genauer wissen möchte: hier das Rosen-Bestimmungs-Diagramm!
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Wildrosenbestimmung Anleitung.pdf herunterladen (0.62 MB)
Wildrosen grafischer Bestimmungsschluessel V5[1].pdf herunterladen (0.38 MB)
Bei herrlichem Wetter werden Wildrosen bestimmt!
3. Juli 2025
Anfang Juli: Erster Mähtermin am Waschberg!
Bereits in der letzten Juni-Woche begannen die Vorbereitungen für den ersten Sommer-Mähtermin: Die Zufahrtswege wurden von Gemeindearbeitern und den Dienstleistern ausgeschnitten und gemäht, damit nicht nur die Zufahrt mit dem Metrac und den anderen Geräten möglich war, sondern auch der voll mit Heu beladene Anhänger wieder zum Manöverplatz zurückfahren kann. Besonderheiten am Weg – wie zB eine riesige Königskerze – wurden dabei so gut wie möglich verschont!
Am Nachmittag des 30.6. starteten dann die eigentlichen Mäharbeiten im Rahmen des Biodiversitätsprojektes am Mittelhang. Einige Flächen konnten mit dem Metrac – in steiler Schieflage – gemäht werden. Auf Teilflächen mit sehr unebenem Mikrorelief war die Motorsense im Einsatz. Bei den Temperaturen bis zu 37°C am 3.7. gestalteten sich Mähen, Rechen und Abtransport schon sehr sportlich! Profis und Freiwillige legten sich mit Motorsense, Metrac und Rechen ins Zeug! Wie immer wurde bei der Mahd auch sichergestellt, dass ausreichend Säume für Insekten sowie bisher noch nicht ausgesamte Orchideen – auf den aktuellen Flächen vor allem die Mücken-Händelwurz (Gynmadenia conopsea) - stehen bleiben.
Zwischendurch holte sich Gottfried Kührer aus Wollmannsberg in mittlerweile schon bewährter Tradition einen Teil des Mähguts für seine hungrige Schafherde!
Ein kleinerer Teil des Mähguts, mit besonders hohem Gras- und Blütenanteil, wurde sofort nach der Ernte noch frisch in den großen ehemaligen Steinbruch geführt. Dort wurde es auf die ebenen, offenen Flächen als Samen-spendende Mulchschicht aufgebracht. Die Idee ist, dass die ausfallenden Samen die Wiederbegrünung auf den ebenen Flächen beschleunigen, damit hier schneller wieder eine Wiese wächst. Auf den Hängen und Abbrüchen wird keine Mulchschicht aufgebracht, hier bieten die Offenflächen wertvollen Lebensraum für wärmeliebende Insekten und andere Offenboden-Bewohner.
Spätabends am 3. Juli waren die schweißtreibenden Arbeiten beendet und alles Heu eingefahren – rechtzeitig vor Beginn der Regenfälle!
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Im Schatten ist gut rasten!
28. Juni 2025
Tagfalter-Erlebnis am Waschberg
15 Interessierte aus nah und fern fanden sich bei perfektem Schmetterlingswetter – nicht zu kalt, nicht zu heiß, kaum Wind – am Fuß des Waschbergs ein, um sich von Thomas Holzer und Julia Kelemen-Finan in die Welt der Tagfalter entführen zu lassen. Bereits am blütenreichen Rain im Anmarsch auf den Waschberg entdeckten wir die erste „Täuschung“! Das Weißfleck-Widderchen, das gar kein echtes Widderchen ist, sondern als Vertreterin der Bärenspinner nur ein giftiges Widderchen imitiert. Aber dann tauchte mit dem Schachbrett gleich ein echter Tagfalter am Rain auf, einer der auffälligsten und häufigsten Falter hier um diese Jahreszeit.
Es ist ein langer Weg bis zum Gipfel, wenn es so viel zu entdecken gibt, wir zählten insgesamt 20 verschiedene Tagfalter-Arten (und so manche andere Insekten und Blüten)! Von großen bunten, wie Schwalbenschwanz, Segelfalter oder Feurigem Perlmuttfalter bis zum kleinsten, dem Zwergbläuling, präsentierte sich die ganze Vielfalt dieser Jahreszeit! Ganz frisch und zahlreich unterwegs war auch der auffällige (schwarz-) Weiße Waldportier. Trotz fortgeschrittener Zeit ließen es sich die Teilnehmer*innen nicht nehmen, gegen Ende auch noch einen Abstecher in die „Kreuzenzian-Schneise“ zu machen. Hier fliegt eine der Besonderheiten des Waschbergs: der Kreuzenzian-Ameisenbläuling. Er hat schon mit der Eiablage (kleine weiße Punkte) am Blütenstand des Kreuzenzians begonnen, bevor dieser noch blüht. Viel zu schnell war der Vormittag um!
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Viele Begeistere sind beim Erlebnis dabei!
8. März 2025
Team Waschberg packt wieder an!
Gemeinsam geht ordentlich was weiter! Das bewies die große Gruppe Freiwilliger aus Leitzersdorf und Umgebung am 8. März wieder. Vier Stunden lang wurde unentwegt fleißig geschleppt, gerecht, gemäht, „gepoppt“ (mit den gelben und roten Tree-poppern) – und dabei kräftig geschwitzt! Denn so frühlingshaft war das Wetter beim gemeinsamen „winterlichen“ Anpacken noch nie! Die meisten ehrenamtlichen Helfer*innen waren „Wiederholungstäter“ des Team Waschberg: Ortsansässige, die immer wieder mit anpacken. Dazu kamen einige neue Helfer*innen von weiter her, aus Großrußbach und Wien.
In drei großen „Inseln“ wurden Wiesen zwischen dichtem Gehölz freigestellt. Gehölze und Grasmulch, die die professionellen Landschaftspfleger zuvor schon mit Seilwinde, Säge, Motorsäge und Metrac ausgerissen bzw. geschnitten hatten, wurde von den Frewilligen entfernt. Der ursprüngliche Hohlweg, der früher als Zufahrt von Leitzersdorf zum Steinbruch genutzt wurde, ist nun im obersten Teil auch wieder begehbar und mit Metrac und Anhänger für die Pflege befahrbar. Am Holzlagerplatz und beim Gipfel wurde alles in bewährter Manier in die Grünschnittcontainer gestopft. Unglaublich, wieviel Gehölz in einen Container passt, wenn sich Leo und Pepi mit ihren Traktoren ins Zeug legen!
Zu Mittag war ein imposantes Tagwerk erledigt, und Bürgermeisterin Sabine Hopf und ihr Team tischten ein leckeres Mittagessen auf. Vielen Dank allen fleißigen Mitarbeiter*innen! Jetzt sind die Winterarbeiten fertig und der Frühling kann am Waschberg richtig loslegen, ungestört von Menschen mit Werkzeug und Maschine!
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Gruppenbild mit den vielen Freiwilligen
Februar 2025
Den Waschberg zweimal vor den Vorhang geholt!
So viel gemeinsames Anpacken und so viel Expertise muss auch mal hergezeigt werden! Im Februar gab es dazu zweimal Gelegenheit: Zunächst in St. Pölten, dann in Wien.
Am 20. Februar waren Bürgermeisterin Sabine Hopf, Projektleiterin Julia Kelemen-Finan und Wildbienenforscher Andreas Schütz im Rahmen der Infoabend-Serie „Erlebte Natur“ zu Gast im NÖ Landesmuseum in St. Pölten, um von ihren Erfahrungen mit der Wiederherstellung der bunten Blumenwiesen am Waschberg zu erzählen(siehe Flyer). Es war ein sehr stimmungsvoller Abend mit interessierten Gästen von nah und fern, die sich Tipps und Tricks für ihre eigenen Projekte holten und dabei auch ihre Erfahrungen gerne teilten. So manche gingen mit dem frisch erworbenen Waschberg-Buch nach Hause. Vielen Dank an Museumsdirektor Ronald Lintner und sein Team für die perfekte Organisation und Manfred Rosenberger für die anregende Moderation!
Eine Woche später, am 27.2.2025 wurden in der sehr gut besuchten Session „Restauration von Trockenlebensräumen“ vier Praxis-Projekte bei den „Tagen der Biodiversität“ auf der BOKU Wien vorgestellt und diskutiert. Den Anfang machte die Präsentation der Landtechnik und der Wildbienen-Erkenntnisse am Waschberg, von Julia Kelemen-Finan und Andreas Schütz. In der spannenden nachfolgenden Diskussion meldeten sich prompt zwei weitere Forscher, die Untersuchungen an neuen Insektengruppen (Zikaden und Schwebfliegen) am Waschberg vornehmen wollen. Wir freuten uns über das große Interesse, und über die breite Anerkennung der Arbeiten – sowohl die Praxis als auch die Wissenschaft betreffend. So meinte etwa der Zoologe Univ-Prof. Thomas Frank: „Eure Session hat mir Mut gemacht für die Zukunft!“
Detail am Rande: ein Tagungsgast aus Ungarn, Zoologe Prof. Tibor Kovacs, war so beeindruckt, dass er den Waschberg „live“ sehen wollte. Also erhielt er eine persönliche Führung am Folgetag. Ihm gefiel es sichtlich: „Ich bin so beeindruckt, so eine schöne Landschaft! Und solche Restaurierungsarbeiten würden wir uns auch wünschen!“
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Infoabend-Serie "Erlebte Natur"
Dezember 2024
Schaffen von Offenlebensräumen!
Ein Ziel des Projektes ist es, wertvolle Offenlebensräume in verschiedenen Expositionen zu schaffen. Das sind Bereiche mit offenem Boden, waagrecht oder senkrecht, die nur spärlich oder gar nicht bewachsen sind, um Tiere und Pflanzen, die genau diese Bedingungen benötigen, zu fördern. Der erste Offenlebensraum entstand bereits im Winter 2023/24, durch die Baggerarbeiten an der Rampe, die zu der im Winter 23/24 entbuschten Wiese hinauf auf den Westhang führt. Dort konnten unsere Experten letzten Sommer bereits erste Erfolge verzeichnen: Sie fanden erstmals die seltene Stirnbandgrille am offenen Boden, oder Blutbienen (siehe Foto). Das sind Wildbienen, die auf anderen Wildbienen, die in den Abbruchkanten in der Erde nisten, parasitieren.
Im Dezember 2024 wurden weitere Baggerarbeiten durchgeführt, um über den alten (nach Leitzersdorf hinunter führenden) Hohlweg die Zufahrt mit dem Metrac und Anhänger zur Pflege der am weitesten hangabwärts liegenden Wiesen zu ermöglichen. Dabei sind wieder Abbruchkanten mit offenem Boden entstanden: wertvolle Lebensräume für spezialisierte Wildbienen, Käfer und andere Insekten!
Auch im größten, zentralen ehemaligen Steinbruch war der Bagger unterwegs. Hier wurde die Zufahrt zu den Steilhängen des Steinbruchs wiederhergestellt. Bei dieser Gelegenheit häufte der Baggerfahrer auch sehr geschickt große Steine an. Steinhaufen wie diese sind Sonnenplätzchen für die Zauneidechse, die Schlingnatter und unzählige Insekten, die genau diese offenen Strukturen zum Überleben benötigen. So wird der Waschberg als Lebensraum für Tiere und Pflanzen immer vielfältiger und attraktiver!
Die Baggerarbeiten am Waschberg sind damit abgeschlossen. Nun kann auch das Gebüsch an den steilen Steinbruch-Abhängen ausgelichtet werden, vorwiegend ausgerissen mit der Seilwinde. Dadurch wird der ursprüngliche Charakter des Waschbergs, mit seinem vielfältigen Relief und den steilen Halbtrockenrasen, wiederhergestellt und bleibt erhalten.
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Blutbiene: Foto: Michael Binder
10. November 2024 - Lasst den Götterbaum „poppen“!
Wenn wir schon so ein praktisches Werkzeug zur Verfügung haben, nutzen wir es doch gleich richtig intensiv aus! Franz Sommerer schritt darauf gleich wiederholt zur Tat! Mit dem großen gelben Tree popper ausgerüstet verbrachte er eine ganze Woche damit, am Fuß des Waschberges junge Götterbaum-Sprösslinge auszureissen. Jungbäume, die noch zu schmal sind, um sie mit dem bewährten Welkepilz zu injiziieren, aber bereits zu stark verwurzelt, um sie rein händisch auszureissen.
So wird verhindert, dass sich der Götterbaum immer weiter ausbreitet und womöglich auch in den wertvollen Halbtrockenrasen ansiedelt (was zum Glück noch nicht passiert ist!).
„Mehr als zwei Stunden am Tag schaffe ich nicht!“ meint er. Die Arbeit ist extrem anstrengend, schon allein das Gewicht des eisernen Werkzeugs ist beträchtlich. Aber sehr effektiv! Tolle Arbeit!
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Franz Sommerer bei der Arbeit!
9. November 2024 - Jugend packt an am Waschberg!
Nach Vorarbeiten unseres Profi-Teams fand am Samstag, den 9. November bei strahlend blauem Himmel wieder ein großer Freiwilligeneinsatz statt. Dabei wurde gleich ein neuer Rekord aufgestellt: 32 Helferinnen und Helfer! Die Hälfte davon waren Studierende der Universität für Bodenkultur, die hier „praktische Landschaftspflege und Naturschutz“ lernen. Aber auch die Leitzersdorfer Landjugend, sowie etliche unverzichtbare weitere Ehrenamtliche aus Leitzersdorf ließen sich nicht lumpen: Hoch motiviert ging es gleich in der Früh los.
Ein neues Werkzeug, das wir vom Naturschutzbund ausleihen durften, sorgt nicht nur für einiges an Anstrengung, sondern auch sichtlich für Spaß: der Tree popper! Da „poppt“ der Baum – oder besser: dünnstämmige Liguster- und Hartriegel-Sträucher – nur so raus aus dem Boden. Der Vorteil des Ausreißens (im Vergleich zum Abschneiden) ist, dass das Gehölz nicht mehr (oder langsamer) nachwächst – und sich der Halbtrockenrasen rasch wieder entfalten kann.
Eine zweite Gruppe Jugendlicher recht in bewährter Manier das Gras, das in den Vortagen gemäht wurde, zusammen und verstaut es in Big Bags für den Abtransport zum Gehölzschnittcontainer. Eine weitere, richtig kräftezehrende Aufgabe ist das Aushacken der Waldrebe („Clematis“) mit dem „Wiedehopf“, einer Art breitem Krampen. Am steilen Hang wird einem da schnell warm! Der Lohn: Ein großer Sack voller Waldreben-„Beute“! Und die Gewissheit, dass das Wachstum ihrer kräftigen, raschwüchsigen Lianen nun sehr gut eingebremst ist, und die Blumenwiesen nicht so rasch wieder überwuchert werden.
Zu Mittag stellte Bürgermeisterin Sabine Hopf, die selbst kräftig anpackte, mit Unterstützung weiterer Gemeindebürger*innen ein üppiges Picknick im Grünen bereit. Mahlzeit!
Weitere Details finden Sie hier in der Pressemitteilung. Auch die NÖN hat berichtet, siehe hier: Link - NÖN Korneuburg
20241109_Pressemeldung.pdf herunterladen (0.14 MB)
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Die Leitzersdorfer Landjugend arbeitet tatkräftig mit!
5. November 2024 - Profis am Werk
Ab Anfang November sind die professionellen Dienstleister, das „Team Holzer“, am Waschberg tätig. Diesen Winter stellen sie vor allem im ehemaligen großen Steinbruch wertvolle Trockenlebensräume frei, sprich, sie lichten das Gebüsch an den steilen Abbrüchen. Bei den stark nachwachsenden Sträuchern, vor allem Liguster und Hartriegel, hat sich Ausreissen (statt Abschneiden) bewährt, da das Gehölz dann nicht mehr (oder langsamer) nachwächst – und sich der Trocken- und Halbtrockenrasen rasch wieder entfalten kann.
Während die ehrenamtlich tätigen Jugendlichen (siehe Beitrag vom 9. November) bei der Arbeit auf den Hängen, wo man nur zu Fuß hinkommt, mit dem Tree popper und der Wiedehopfhaue richtig kräftig Hand anlegen, arbeiten die Profis mit der am Metrac (Bergmäher) befestigten Seilwinde.
Die Seilwinde (im Foto die grüne Platte) kommt dort zum Einsatz, wo man mit dem Metrac zufahren kann – da dies wesentlich schneller geht als mit manuellen Werkzeugen.
Das Gehölz aus den Trockenrasen wird in Grünschnittcontainer am Holzlagerplatz verfrachtet und dann in die Grünschnittdeponie gebracht. Dabei ist die Unterstützung der örtlichen Landwirte, insbesondere Leo Reim aus Wollmannsberg, sowie der Gemeindearbeiter unverzichtbar: Sie sorgen mit ihren Traktoren regelmäßig dafür, dass die Sträucher ordnungsgemäß im Container verstaut werden. Wenn so viele Hände helfen, lässt sich viel erreichen!
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Professionelle Arbeiter "Team Holzer"
31. August 2024: Heuschreckentraining am Waschberg!
Auch der letzte August-Tag wird nochmal heiß! Allerdings lässt sich kaum ein/e Teilnehmer/in von den Temperaturen abschrecken – und das zu Recht! Das Heuschreckentraining mit Thomas Zuna-Kratky ist wie immer ein rundum-Erlebnis, das man nicht missen möchte! Gleich das Außergewöhnlichste zuerst: Auf den erst im Februar im Rahmen des aktuellen Renaturierungsprojektes neu geschaffenen Offenflächen hat sich bereits die Östliche Grille („Stirnbandgrille“) angesiedelt! Die Heuschrecken-Profis unter den Anwesenden sind begeistert: Gibt es doch seit Jahrzehnten keinen Nachweis dieser seltenen kleinen Schrecke mit dem zarten weißen Stirnband aus dem südlichen Weinviertel mehr!
Für die Heuschrecken-Neulinge sind wohl die größeren Arten, vor allem die imposanten Langfühlerschecken auf den ersten Blick beeindruckender: etwa die Schiefkopfschecke, die Gemeine Sichelschrecke (die mit ihrem fein gesägten Legebohrer ihre Eier in Döner-Manier in Blätter injiziert) oder der große Warzenbeisser. Besonders flott beim Entdecken neuer Arten sind Anna (11 J.) und Markus (13 J.)! Auch an den vielen anderen attraktiven Heuschrecken (Italienische Schönschrecke mit roten, Blauflügelige Ödlandschrecke mit blauen Hinterflügeln! Rote Keulenschrecke mit weiß getupften Fühlern! ...) erfreuen sich alle gleichermaßen.
Bis zum frühen Abend haben wir dann stolze 18 Heuschrecken-Arten gesehen und/oder gehört und viel Bestimmen geübt! Der Gesang des Nachtigall-Grashüpfers, von Anna treffenderweise in „Klapperschlangen-Grashüpfer“ umbenannt, wird uns wohl allen lange in Erinnerung bleiben!
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Finanziert aus Mitteln des Biodiversitätsfonds des Bundes und der Europäischen Union (Next Generation EU).
Gefundenes wird bestaunt!
28. August 2024: Folgepflege und Offenboden-Besiedler im Spätsommer!
Ende August rückten die Profis zum zweiten Mal in diesem Sommer aus, um weitere Flächen, die im Winter entbuscht wurden, nachzupflegen. Erster Schritt war die Instandsetzung der Zufahrtswege: Der Hauptweg am Fuß des Grundstücks hat sich bereits zu einem schönen, schattigen Wiesenweg entwickelt, der aufgrund des starken Aufwuchses zweimal jährlich gemäht werden muss. Aus den steilen Pflegepfaden, die direkt zu den Halbtrockenrasen führen, werden hingegen zusehends besonnte Offenlebensräume: Ein Lebensraumtyp mit Seltenheitswert am Waschberg, der eine ganz neue Qualität für die Tier- und Pflanzenwelt mit sich bringt! Hier haben sich neben der Goldschopfaster bereits die seltene „Stirnbandgrille“ (siehe Nachlese vom Heuschreckentraining) und Schmalbienen etabliert!
Die Mahd der neu geschaffenen Trockenlebensräume abseits der Pflegepfade ist Knochenarbeit: Hier kommt die Motorsense zum Einsatz, und das bei ungewöhnlichen Spätsommer-Temperaturen von über 30°C! Bei der Mahd wird – im Sinne der Mosaikmahd - sehr differenziert vorgegangen: Dort, wo Gehölze nachwachsen, wird gemäht. Dieses Schnittgut kann aufgrund des hohen Gehölzanteils nicht verfüttert werden und wird am Manöverplatz zwischengelagert für den herbstlichen Abtransport im Schnittgut-Container. Die schönsten, mageren Trockenwiesen, bleiben heuer ungemäht: In weiten Teilen des westexponierten Sonnenhangs blüht die Goldschopfaster in voller Pracht! Als eine der letzten im Spätsommer noch blühenden Kräuter ist sie ein wahrer Tagfalter-Magnet!
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Goldschopfaster
27. Juli 2024: Dem Götterbaum zu Leibe rücken!
„Hilfe, es werden immer mehr!“ Bürgermeisterin Sabine Hopf ist entsetzt. Nach dem erfolgreichen „Impfen“ der ersten Götterbäume im Vorjahr haben sie und Franz Sommerer neue, samentragende Gehölze am Unterhang des Waschbergs entdeckt. Nun ist rasches Handeln gefragt, damit sich dieser invasive Neophyt nicht auf Flächen mit offenem Boden, insbesondere den frisch restaurierten Trockenlebensräumen am Mittelhang des Waschbergs, ansiedelt.
An den heißen Juli-Tagen können sie nach Anleitung des zertifizierten Götterbaum-Experten DI Manuel Denner schließlich etwa 20 samentragende Bäume mit „Ailantex“ impfen. Das biologische Mittel enthält ein Konzentrat des Welkepilzes, der spezifisch zur Kontrolle des Götterbaumes entwickelt wurde. Gleichzeitig wurden bei der Aktion auch noch mindestens ebenso viele Jungpflanzen ausgerissen bzw. ausgegraben. Jetzt heißt es abwarten und auf der Hut bleiben!
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Die Götterbäume werden geimpft!
8. Juli 2024: Frühsommer-Mahd auf den frisch restaurierten Flächen!
Bereits Mitte Juni, zwei Wochen vor dem Start der Frühsommer-Mahd, wurden die entsprechenden Vorbereitungen getroffen: Vizebürgermeister Günther Damm häckselte dankenswerterweise den hohen Aufwuchs am unteren Lagerplatz. Dienstleister Thomas Holzer säuberte die seit den Erstmaßnahmen im Winter bereits wieder kräftig angewachsenen Pflegewege, damit die Zufahrt zu den wertvollen Flächen mit Metrac und Anhänger möglich ist. Ende Juni wurde dann die nördliche Hälfte des großen, im Februar und März wiederhergestellten „Sonnenhangs“, des westexponierten Steilhangs unter den Schwarzföhren, gemäht. Das Mähgut konnte dank des verbreiterten Weges gut abtransportiert und zu Heuballen gepresst werden.
Die weiteren, im Winter wiederhergestellten Flächen am Mittelhang werden bis zum Spätsommer beobachtet und erst dann zum ersten Mal gemäht. Auf diesen Flächen ist jetzt, Anfang Juli, noch wenig Aufwuchs. Besonders erfreulich: am südseitigen Hang im großen Steinbruch gedeiht der Kreuzenzian nach den Erst-Maßnahmen prächtig und ist auch dicht mit Eiern des Kreuzenzian-Ameisenbläulings belegt!
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Das gute Heu wird abtransportiert!
27. Juni 2024: Zu Hirschkäfer-Kämpfen und Schornsteinfegern!
Waschberg-Ausflug mit den Vorschulkindern im Kindergarten! Zum Einstieg präsentieren sie im Kindergarten stolz das Ergebnis ihrer Schmetterlingszucht: 2 verpuppte Wiener Nachtpfauenaugen! Ein Kokon sitzt fest verankert am bereitgestellten Zweig.
Dann brechen wir flotten Schrittes auf, und schon am Waldwegerl im Anstieg gibt es ein Highlight: eine Ansammlung männlicher Hirschkäfer beim Kräftemessen! Die Kinder bilden gleich einen Ring und feuern die Käfer an, und es dauert nicht lange, bis der erste rücklings zu Boden geworfen wird – aber der nächste Gegner eilt schon herbei. Was für ein Schauspiel!
Am Gipfel gibt es dann auch ein Hirschkäfer-Weibchen zu begutachten. Es ist zahm genug, um den orangen Pinsel an der Unterseite seines Kopfes, der zum Lecken von Rindensaft dient, genauer unter die Lupe zu nehmen. Ende Juni ist auch eine gute Schmetterlingszeit! Wir finden Schachbrettfalter, Kohlweißing, Dickkopffalter, und auch den eleganten Schornsteinfeger mit den schönen braunen Augen. Die Zeit vergeht schon wieder viel zu schnell!
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Waschberg-Ausflug mit den Vorschulkindern
7. Juni 2024: Die geheimnisvolle Welt der Nacht-Lebewesen: Nachtfalter erkunden!
Nachtexkursion auf den Waschberg! Wir starten beim Leitzersdorfer Feuerwehrhaus um 19:30. Bei diesem Ausflug, der in Kooperation mit Marie-Louise Oschatz im Rahmen ihres Duftlandschaft-Projektes durchgeführt wird, sind zunächst Blütendüfte das Thema (siehe beim LEADER-Projekt „Duftlandschaft“)!
Am Gipfel des Waschbergs angelangt ist es schon recht dunkel, und jetzt sind die Nachtfalter an der Reihe. Lepidopterologe Dr. Wolfgang Stark erwartet uns bereits mit spannenden Einblicken in die Welt der Schmetterlinge: Handelt es sich doch bei den allermeisten der etwa 3600 Arten in Österreich um Nachtfalter! Etwa 500 Arten hat er am Waschberg bereits nachgewiesen, in allen Formen und Farben! Da gibt es viele Geschichten zu erzählen! Während sich die Nachtfalter am Mond – und jetzt an den Leuchttürmen – orientieren, brauchen wir dann doch zunehmend Taschenlampen, um die schmalen Wegerl zwischen den Leuchttürmen (strategisch gut platziert, um den gesamten Waschberg zu repräsentieren) zu finden. Aber es zahlt sich aus! Hunderte Falter tummeln sich an den Türmen, von winzig bis ganz groß! Auch Sackträger haben sich eingefunden, und eine Teilnehmerin erzählt stolz, dass sie über die coolen Raupen schon im neuen Waschberg-Buch nachgelesen hat!
Es wird eine große Waschberg-Runde mit vielen Eindrücken, und bis die interessierte Truppe wieder beim Feuerwehrhaus angekommen ist, hat die Uhr schon längst Mitternacht geschlagen!
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Hunderte Falter tummeln sich an den Leuchttürmen!
9. Mai 2024: Expertenstammtisch am Waschberg
Diesmal konzentrierten sich die Expertinnen und Experten am Waschberg auf jene Flächen, die im Rahmen des vom Biodiversitätsfonds geförderten Projektes („Wiederherstellung national bedeutender Trockenrasen“) im Mittelhang restauriert werden. Dabei konnten mit dem bei der Duftexkursion am Vormittag erlernten Wissen nebenbei gleich einige knifflige Bestimmungsfragen gelöst werden (wie unterscheidet man Thymus kosteleckyanus von Th. odoratissimus? Unter anderem am Lavendel- bzw. Kiefernduft!).
Auch ein neuer Aspekt der Pflege wurde diskutiert: Wie kann man eine weitere Ausbreitung der – nun dank der kräftig grünen Blätter gut sichtbaren - Herbstzeitlose einbremsen? Durch Ausreissen zum Beispiel! Mit Malakologen Michael Duda gingen wir weiters der Frage nach, welche eingewanderten Schneckenarten es hier schon geben könnte (zum Glück wurde noch keine entdeckt) und wie sie gegeben falls wieder entfernen könnte. Michael Duda, der auch für die Erhebungen der Reptilien zuständig ist, hat übrigens festgestellt, dass die bereits im Rahmen dieses Projektes restaurierten Flächen im Mittelhang schon sehr attraktiv für Zauneidechse, Schlingnatter und Co. geworden sind!
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April-Juni 2024: Jeden Tag eine neue Überraschung im Kindergarten!
Jetzt tut sich beinahe täglich was im Puppenhaus! Am 8. April ist der erste Schmetterling geschlüpft! Ein Osterluzeifalter! Die Pädagoginnen erhalten Infos, wie sie mit diesem seltenen Falter, der nur Osterluzei frisst, am besten umgehen. Wenige Tage später folgt ein Wiener Nachtpfauenauge, dann ein Gabelschwanz!
Bevor die Kinder noch Gelegenheit haben, das riesige Wiener Nachtpfauenauge, das nur einige Tage lebt, freizulassen, hat es auch schon die ersten Eier gelegt! Als etwa zwei Wochen später winzige Raupen schlüpfen, ist der Ehrgeiz der Pädagoginnen und der Kinder restlos angestachelt: Wir haben eine Schmetterlingszucht! Gesagt, getan: Über die nächsten Wochen hinweg werden die Raupen täglich mit frischen Kirschbaumblättern gefüttert. Und das Wunder der Natur nimmt seinen Lauf: die faszinierten Kinder können hautnah mitverfolgen, wie aus den kleinen schwarzen Raupen immer größere schlüpfen. Und mit jedem Schlupf tragen sie ein neues Kleid: zunächst schwarz mit orangen Punkten, später grün mit gelben, und nach einem weiteren Schlupf mit blauen Punkten… Am 13. Juni verpuppt sich schließlich die erste Raupe. Wow!! Der Kindergarten hat es trotz Wochenenden und Feiertagen geschafft, erfolgreich Wiener Nachtpfauenaugen zu züchten! Eine Meisterleistung! Herzlichen Glückwunsch!
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Die Kinder sind sehr interessiert!
3. April 2024: Ein Puppenhaus für den Kindergarten!
Schmetterlinge sind DAS Naturthema im Leitzersdorfer Kindergarten im Jahr 2023/24! Die Kinder sind von ihrer Pädagogin Doris Ehrenhöfer schon „vorgewarnt“ und entsprechend aufgeregt, als Julia Kelemen-Finan mit Kokons von verschiedenen heimischen Schmetterlingen (aus heimischer Zucht) und dem „Puppenhaus“ kommt! Fast alle Kinder möchten die Schmetterlingspuppen angreifen! Bei der Puppe des Osterluzeifalters ist besondere Vorsicht angebracht: ist sie doch sehr zart und klein! Der mächtige Kokon des Wiener Nachtpfauenauges ist hingegen riesig und haarig. Aber vorerst ist es noch ein Geheimnis, was sich in den Kokons verbirgt: Das werden die Kinder mithilfe der mitgebrachten Bestimmungstafeln (und einem Schummelzettel😉) in den nächsten Wochen selbst herausfinden.
Aber als ersten Schritt machen sich Kinder und Pädagoginnen daran, das Puppenhaus Schmetterlings-gerecht einzurichten! Moos, Blätter und Zweige werden dafür sorgen, dass die frisch geschlüpften Falter ein Klettergerüst haben, um sich richtig entfalten zu können, bevor sie im Garten des Kindergartens freigelassen werden!
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Schmetterlingspuppen!
2. März 2024: Gemeinsames Anpacken am Waschberg!
Am Samstag, 2. März, fand das große jährliche Anpacken in Leitzersdorf, der krönende Abschluss der heurigen Winter-Arbeiten, statt: „Team Waschberg“ im Einsatz! Fast 30 Freiwillige aus der Gemeinde und von Auswärts halfen mit, um Schnittgut und Altgras auf den Hängen zusammen zu rechen und abzutransportieren!
Mit dem warmen Wetter konnten die heurigen Pflegemaßnahmen am Waschberg schon Mitte Februar beginnen: DI Thomas Holzer und sein Landschaftspflegeteam begann mit dem Freistellen der bereits stark verbuschten Trockenrasen am sonnigen (und steilen!) Hang unter den Schwarzföhren. Doch zuerst musste ein kleines Stück des alten Zufahrtsweges wiederhergestellt werden. Dieser Weg stammt noch aus den Zeiten des Steinbruch-Betriebes (vor 100 Jahren!). Mittlerweile war er stark mit Gebüsch verwachsen und nur mehr als Fußwegerl nutzbar. Positiver Neben-Effekt der Wege-Erhaltung, unterstützt durch die Firma Schneps: Die neue, niedrige Steilwand mit Offenboden wird den besonders wärmeliebenden Arten unter den Wildbienen und Heuschrecken ein neues Paradies zum Graben bieten!
Bei bester Laune war die fleißige Gruppe am Freiwilligentag schon zu Mittag fertig! Grillwürstel und Kuchen waren wohlverdient! Zuletzt gab es noch eine Überraschung: Bürgermeisterin Sabine Hopf und Betreuerin Julia Kelemen-Finan teilt die druckfrischen „Team-Waschberg-Leiberln“ aus, die Robert Finan für die Aktivitäten entworfen hatte.
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Einige fleißige Helferinnen zieren auch die Titelseite der NÖN! Siehe zum Einsatztag unten auch den Beitrag von Christine Stadler:
Titelseite der NÖN
20240302_NOEN-Beitrag-Pflegeaktion.pdf herunterladen (0.93 MB)
16. Oktober 2023
Start der Restaurations-Maßnahmen am Waschberg!
Am 16. Oktober begannen die ersten Maßnahmen am Waschberg im neuen „Biodiversitäts-Projekt“! Der Auftakt waren mehrtägige Arbeiten zur Erhaltung der Pflegewege. Da der Hauptweg teilweise schon stark von Gebüsch bewachsen war, waren dazu gleich mal ein Forstmulcher und ein Bagger im Einsatz!
Dabei handelte es sich um eine einmalige Maßnahme, damit dieser hangparallele (ebene) Weg entlang der unteren Grenze des Gemeindegrundstücks als „Pflegeweg“ für weitere Pflegemaßnahmen am Waschberg wieder genutzt werden kann. Nach einer ausführlichen Vor-Besichtigung arbeiteten die Firma Schneps und die Firma Ebermann unter Bauaufsicht unserer Projektbetreuerin Dr. Julia Kelemen-Finan so schonend wie möglich daran, den Weg auszuschneiden, damit der kleine Bergtraktor mit Anhänger zu den bisher schwer oder nicht erreichbaren Wiesen am Berg gelangt. Dadurch wird auch die schweißtreibende Arbeit der Freiwilligen und die Heu-Ernte zumindest ein wenig leichter!
Für den nächsten großen Freiwilligen-Einsatz, zu dem wieder alle Gemeindebürger eingeladen sind, am Samstag, 2. März 2024, wird uns dieser Weg schon sehr hilfreich sein!
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Erhaltung der Pflegewege
21. September 2023
"Kindergarten: Erstmals im Gipfelbuch"
Ab dem Schuljahr 2023/24 ist auch der Leitzersdorfer Kindergarten in Waschberg-Aktivitäten involviert! Der erste Ausflug, in Begleitung von Pädagogin Doris Ehrenhöfer, Bürgermeisterin Sabine Hopf und Projektbetreuerin Julia Kelemen-Finan, fand am 21. September statt: Kaiserwetter – und die hochmotivierten Vier- und Fünfjährigen kündigen gleich an: wir wollen auf den Gipfel! Da gibt es noch einige Stationen am Weg: Beim Bienenlehrpfad und der Wildbienentafel wird gleich die erste Rast mit Jause eingelegt. Nächste Station: die Tierspuren-Tafel der Landjugend. Weiter oben dürfen die Kinder so richtig schwingen: Die weit herunter reichenden Lianen der Waldrebe entlang des Hohlweges sind perfekt dafür geeignet!
Noch rasch ein paar Weißdorn-Früchte am Weg – und jetzt ist es bis zum Gipfel wirklich nicht mehr weit. Pädagogin Doris Ehrenhöfer ist sehr beeindruckt: „Das ist die erste Gruppe im Kindergarten, die es bis zum Gipfel geschafft hat!“ Da darf sich gleich jedes Kind mit Namen ins Gipfelbuch eintragen – einige brauchen dazu noch ein wenig Hilfe! Als besondere Belohnung für die jungen Gipfelstürmer*innen gibt es frische Dirndln zum Vernaschen, und ein paar Bergastern zum Mit-nach-Hause-nehmen.
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Die Kinder tragen sich ins Gipfelbuch ein!
3. Juli 2023 - "Auftakt zum Biodiversitäts-Projekt: Expertenrunde am Waschberg!"
Welche Auswirkungen auf Flora und Fauna haben die bisherigen Restaurierungsmaßnahmen, und wie werden die Vorschläge für Maßnahmen im neuen Projekt „Wiederherstellung von national bedeutenden Halbtrockenrasen am Mittelhang des Waschbergs“ beurteilt? Ein großes Team aus Fachleuten für allerlei Tier- und Pflanzengruppen, von BOKU Wien, Naturhistorischem Museum sowie Planungsbüros, begutachtete am 3. Juli den Waschberg gründlich. Der Zeitpunkt war gut gewählt: in den verbuschten Flächen, wo gerade der sattgelbe „Schwarzwerdende“ Geißklee blüht, kann man jetzt Entwicklungs-Potentiale gut erkennen. Bereits im Vorläufer-Projekt gepflegte „Blumenwiesen“ (Halbtrockenrasen) zeigen sich von ihrer besten Seite, auch der Kreuzenzian blüht bereits in voller Pracht und wird von Weibchen des seltenen Kreuzenzian-Bläulings, das seine Eier darauf legt, umschwärmt.
Waschberg - „Veteran“ und bester Kenner der naturräumlichen Verhältnisse, Prof. Ulrich Straka, war entzückt „dass schon so viel geschehen ist“, Dr. Bärbel Pachinger und ihr Wildbienen-Team erkundeten neue Untersuchungsflächen, und Dr. Michael Duda verortete gleich den Fund einer neuen Schnecken-Art auf einer geplanten Restaurierungsfläche. Mit Prof. Monika Kriechbaum und Dr. Josef Pennerstorfer wurden Vor- und Nachteile verschiedener Pflegegeräte, -methoden und -zeitpunkte diskutiert, und Schmetterlings-Experte Dr. Wolfgang Stark meinte zur Exkursionsleiterin Dr. Julia Kelemen-Finan mit Verweis auf die bereits gesetzten und geplanten Maßnahmen mit leichtem Augenzwinkern: „Die Leute wird´s umschmeissen vor lauter Schmetterlingen!“
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Finanziert von der Europäischen Union Next Generation EU („Biodiversitätsfonds“)
Expertenrunde am Waschberg
3. Juli 2023
"Götterbaum-Regulierung": Maßnahme zum Schutz der Biodiversität - und der Landwirtschaft"
Am 3. Juli war perfektes „Götterbaum-Wetter“: sonnig und warm, nicht zu heiß… Gute Bedingungen, um dem Götterbaum zu Leibe zu rücken, bevor er (noch) mehr Schaden anrichtet.
Der Götterbaum (Ailanthus altissima) wurde früher als Ziergehölz gepflanzt. Allerdings ist hier Gefahr im Verzug: er ist nämlich ein stark invasiver Neophyt, d.h. ein nicht-heimisches (aus China stammendes) Gehölz, das sich durch sein extrem rasches und starkes Wachstum sehr schnell ausbreitet und heimische Arten verdrängt. Der Götterbaum kann sich durch Samen ebenso wie durch Wurzelausläufer verbreiten, vor allem dort, wo er auf (halb-)offenen Boden trifft. Das ist in Leitzersdorf aktuell zum Beispiel entlang des Grabens, der am Wirtschaftsweg vom Waschberg zum Schießplatz hinunter führt der Fall, aber auch bereits vereinzelt in der offenen Flur und im Wald.
Seit einigen Jahren gibt es nun das biologische Pflanzenschutzmittel „Ailantex“, das aus dem heimischen Welke-Pilz (Verticillium nonalfalfae) gewonnen wird und während der Sommermonate für die Anwendung durch zertifizierte Personen zugelassen ist. Dipl. Ing. Manuel Denner hat diese Berechtigung, und so rückte er gemeinsam mit Bürgermeisterin Sabine Hopf und Waschberg-Betreuerin Julia Kelemen-Finan am 3. Juli aus, um ausgewählte Bäume zu behandeln. Bei der Behandlung wird der Baum mit einigen Tropfen der Flüssigkeit „geimpft“. Das Rauschen im Stamm, wenn der Baum das Mittel aufsaugt, ist gut zu hören!
An den behandelten Bäumen ist die Wirkung bereits nach einigen Wochen (spätestens Monaten) zu sehen: die Blätter werden welk und fallen in Folge ab. Dadurch kann der Baum nicht mehr Photosynthese betreiben und stirbt in Folge ab. Die gute Nachricht: Man muss nicht jeden einzelnen Stamm in einer „Kolonie“ behandeln, da die Bäume den Pilz über ihre Wurzeln an Wurzel-Ausläufer weiter geben. Dies mag dramatisch klingen. Doch die Vorteile liegen auf der Hand: das Mittel wirkt nur auf den Götterbaum, andere Arten sind nicht betroffen. Würde man den Baum lediglich umschneiden oder ausgraben, können aus dem verbliebenen Wurzelstock bzw. aus Resten davon viele neue Sprösslinge austreiben.
Damit aus den umliegenden Äckern und Brachen, aber in weiterer Folge auch aus den bunten, wiederhergestellten Blumenwiesen am Waschberg, nicht unansehnliche, eintönige Götterbaum-Fluren werden, scheint diese Vorsichts-Maßnahme höchst angebracht!
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Bgm. Mag. Sabine Hopf und
DI Manuel Denner
20. April 2023
Biodiversitätsfonds fördert die Blumenwiesen am Waschberg!
In den Osterferien langte ein heiß ersehnter von BMin Gewessler unterzeichneter Brief ein: Das von der Gemeinde Leitzersdorf eingereichte Projekt mit dem etwas sperrigen Lang-Titel „Wiederherstellung von national bedeutenden Halbtrockenrasen am Mittelhang des Waschbergs“ wurde unter vielen Bewerbern zur Förderung durch den „Biodiversitätsfonds“ der Bundesregierung ausgewählt! Bürgermeisterin Mag. Sabine Hopf: „Das ist eine große Auszeichnung für uns, und zeigt, dass wir mit der Erhaltung unserer Blumenwiesen am Waschberg auf dem richtigen Weg sind!“
Im neuen Projekt sollen weitere kleinräumige, noch nicht zu stark verbuschte Offenflächen als „Inseln“ zur Erhaltung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten freigestellt, und der Zugang für nachfolgende Pflegemaßnahmen (z.B. zur Gewinnung von wertvollem Waschbergheu für die örtlichen Betriebe) erleichtert werden. Wald bzw. Bäume werden nicht entfernt, der reich strukturierte Charakter des Waschbergs bleibt erhalten. Die Arbeiten beginnen ab September, auch lokale Dienstleister und Betriebe sollen bestmöglich eingebunden werden. Die Gemeinde hofft, dass auch die Bevölkerung wie bereits bisher wieder tatkräftig mit anpackt!
Der Biodiversitätsfonds wird finanziert von der Europäischen Union „NextGenerationEU“.
Kuhschellen am Waschberg