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NACHLESE - Kulturlandschaftsprojekt

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Naturschutz Projektförderung: Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg

Der Waschberg im Gemeindegebiet von Leitzersdorf (Bezirk Korneuburg) stellt den südlichsten Ausläufer des Europaschutzgebietes Weinviertler Klippenzone dar. An seinen süd- und westexponierten Hängen zeugen Halbtrockenrasen von Jahrhunderte alter, extensiver Wiesen- und Weidewirtschaft. Seit der Einstellung der Nutzung in den 1960er Jahren ist die Verbrachung und Verbuschung allerdings weit fortgeschritten. 2019 begann die Gemeinde mit ersten Pflegemaßnahmen. Nun sollen im Rahmen eines dreijährigen Naturschutzprojektes umfangreiche Pflege-, Erhaltungs- und bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Sicherung der Naturvielfalt umgesetzt werden. Bürgermeisterin Sabine Hopf und die Gemeindebürger*innen beteiligen sich aktiv an der Projektentwicklung, die von der Ökologin Julia Kelemen-Finan fachlich unterstützt wird.


   Bürgermeisterin Sabine Hopf lächelt in die Kamera

„Mit dem Waschberg haben wir ein Naturjuwel direkt vor unserer Haustüre. Allein die Tatsache, wie viele Unterstützer sich am Pflegeeinsatz beteiligt haben, ist Beweis dafür, wie sehr das von den Bewohnern der Gemeinde geschätzt wird.“

   Mag. Sabine Hopf, Bürgermeisterin Leitzersdorf


26. Juni 2023

"1. Teilflächen-Mahd 2023"

Am Montag, den 26. Juni ging es los: Erster Mähtag! Heuer ist der Aufwuchs aufgrund der reichen Niederschläge im April und Mai besonders üppig, zumindest in jenen Teilbereichen der Halbtrockenrasen, wo die Bodenauflage mächtiger ist und Gräser wie Aufrechte Trespe und Glatthafer einen großen Anteil am Bestand einnehmen. Einen ganzen Tag lang wurden Teilflächen mit dem Metrac oder der Motorsense vom Landschaftspflege-Team Thomas Holzer gemäht. Dabei wurde u.a. berücksichtigt, dass besonders blütenreiche und magere Teilflächen mit schönen Orchideenbeständen bis zum nächsten Termin stehen bleiben.

Der Wettergott war gnädig, und so war das Heu ab Donnerstag trocken und luftig! Dabei zeigte sich wieder einmal, dass Mähen nur etwa ein Drittel der Arbeit ausmacht. Aufwändiger und schweißtreibender ist die „Bergung“ des kostbaren Gutes! Eine besondere Herausforderung stellten die Kriebelmücken in den windstillen Mulden dar: Sie nutzten jede freie Hautoberfläche der Profis und Freiwilligen schamlos und hinterließen genug Spuren! 

Ende der Woche war das Werk erledigt: fast 2 Hektar „Bergwiesen“ sind gemäht, im Zusammenspiel aus Handarbeit und moderner Mähtechnik. Unser örtlicher Landwirt holte sich das Mähgut mit seinem Ladewagen und freut sich über viele Kleinballen selbst gepresstes, bestes „Wildkräuter-Bioheu“ für seine Schafe! 

Gefördert aus Mitteln des Landes und der EU (ELER), im Rahmen des Projektes „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“

Ein Traktor auf einem Feld


15. Juni 2023

"Die Erstklässler erklimmen den Waschberg"

Voller Abenteuerlust ist die 1. Klasse der Volksschule mit Frau Lehrerin Maria Schmidt schon um 7:40 zum Abmarsch bereit: Heute wird es wieder heiß und wir haben einen weiten Weg, also wollen wir keine Zeit verlieren! Erster Stopp ist der Bienenlehrpfad, dann geht’s im Eiltempo auf den Waschberg. 

Am Gipfelkreuz stärken wir uns, und dann dürfen die Kinder in zwei Gruppen den Waschberg erforschen: in der Blumengruppe mit Steffi und der Insektengruppe mit Julia. Die Kinder in der Blumengruppe beschnuppert die fein duftenden Frühsommerblumen, das weiße Mädesüß ist der Favorit! Am lustigsten (und lautesten😉) ist wohl das Ameisenspiel mit Steffi! In der Insektengruppe entdeckt Frau Bürgermeister Hopf gleich den ersten Schachbrettfalter. Nachdem sie sich im Frühling so intensiv mit dem Puppenhaus beschäftigt haben, sind die Kinder schon echte Schmetterlingsexpertinnen und -experten! Plötzlich sind Wiesenvögelchen, Ochsenaugen und Bläulinge überall! 

Viel zu schnell ist die Zeit um, wir tauschen die Gruppen, und dann müssen wir leider schon wieder den schönen Blumenberg runtersausen!

Eine Gruppe von Menschen, die vor einem Kreuz für ein Foto posierenGruppenfoto am Waschberg


2. Juni 2023

"Die geheimnisvolle Welt der Nachtfalter" - Exkursion

Beim 3. Anlauf hat das Wetter am Waschberg endlich gepasst! Am 2. Juni präsentierte sich die (vermeintliche) Dunkelheit der Nacht von seiner schönsten Seite. Um 20 Uhr versammelten sich die zahlreichen Teilnehmer*innen aus Leitzersdorf, naher und weiter Umgebung (bis Bischofstetten!), angeführt von Bürgermeisterin Sabine Hopf, zum Anmarsch auf den Waschberg. Wolfgang Stark und Gerhard Rotheneder warteten am Gipfel schon mit einer buchstäblich „großen“ Überraschung: ein frisch geschlüpftes Wiener Nachtpfauenauge! 

Dann versammelten wir uns um den ersten von mehreren Leuchttürmen. Die beiden Experten, Wolfgang und Gerhard, führten mit einzigartiger Fachexpertise und viel Humor leuchtend bunte Falter vor, von der kleinen Federmotte bis zum schon recht ansehnlich großen Rotrandbär. Einer der Lieblinge: die Meldeneule: „Schmetterling im grünen Ballkleid!“ 

Nachtaktive Raupen kletterten Grashalme und Hände hinauf – ein ganz einzigartiges Erlebnis, den Schachbrettfalter oder den Waldportier mal als grasfressende Raupe zu erleben: keine Chance bei Tag! Ein Kokon einer Sackträgermotte – vom Falter selbst gebaut aus kleinen Grashalmen – wurde auch gesichtet.

Die Nacht verging wie im Flug, die ersten Teilnehmer*innen machten sich gegen 23 Uhr auf den dunklen Rückweg, einige hielten noch länger durch, und das Forscherteam musste sich ohnehin die Nacht um die Ohren schlagen, um alles zu dokumentieren!

Die Exkursion fand im Rahmen des Projektes „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“ statt, das von Land NÖ und der EU (ELER) unterstützt wird.

Eine Gruppe von Menschen, die vor einem Schild für ein Foto posieren Begeisterte Exkursionsteilnehmer


18. April 2023

Die Puppe bewegt sich!!

Große Aufregung in der Volksschule am 18. April: einige der von Julia Kelemen-Finan mitgebrachten Schmetterlings-Puppen – nämlich die „glatten schwarzen“ - zucken ganz heftig in den Händen der Kinder! Trotzdem trauen sich fast alle Erstklässler*innen von Pädagogin Maria Schmidt, die Puppen anzugreifen!

„Wir wollen Schmetterlingsforscher*innen sein!“ tönt es fröhlich aus der Klasse. Na dann üben wir doch gleich mal, ein paar typisch Waschberg-Arten zu bestimmen: Schachbrett, Schwalbenschwanz, Segelfalter… alles kein Problem! Ein Blick auf die Bestimmungsposter reicht offenbar – und die Hände der Kinder schießen gleich hoch. „Ich weiß es!“

Zuletzt wird noch heftig diskutiert, wie das Puppenhaus „wohnlicher“ eingerichtet werden könnte. Ein Kind meint: „Mit Taubnessel! Da ist Nektar drinnen zum Saugen!“ Stimmt! Sicherheitshalber kommt auch noch ein wenig Obst und Zuckerwasser ins Puppenhaus, falls in der Taubnessel doch nicht mehr genug Nektar sein sollte…  Viel zu schnell ist die Schule heute aus! Jetzt sind alle gespannt, was aus den Puppen schlüpfen wird!

Die Aktion fand statt im Rahmen des Projektes der Gemeinde Leitzersdorf, „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“, gefördert vom Land Niederösterreich und der EU (ELER).

Ein paar Mädchen sitzen an einem Tisch und eines hat eine Puppe in der HandDie Kinder dürfen die Puppen auch angreifen!


17. April 2023

Frühlingsduft am Waschberg!

Wer sich zwischen all den Regenschauern doch auf einen kleinen Waschberg-Spaziergang einlässt, wird eingefangen vom duftenden Weiß der Obstgehölze! Die Gattung Prunus ist doch eine feine Verwandtschaft, neben der Kirsche blüht am Waschberg nun überall prächtigst die Schlehe! Besonders an den Rändern der Hecken und als niedrige „Krüppelschlehen“ sind sie auch wertvolle Raupenfutterpflanzen für den Segelfalter.

Weitaus weniger häufig zu sehen ist eine weitere Schwester der Schlehe: die Steinweichsel. Der zarte Strauch oder kleine Baum wurde früher in „Weichselgärten“ ausgepflanzt zur Nutzung ihres Holzes: für Zigarettenspitzen, Pfeifenrohre und Spazierstöcke. Die Blüten der Steinweichsel erscheinen gegen Ende der Schlehenblüte, sind von kleinen glänzenden Blättchen durchzogen und duften betörend! 

Und wenn man ganz viel Glück hat, huscht beim Duft einsaugen auch noch eine Zauneidechse vorbei!

Das Projekt „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“ wird von Land NÖ und der EU (ELER) unterstützt.

Zauneidechse im GrasZauneidechse


4. März 2023

Am Waschberg wurde wieder angepackt! 

Bei perfekten Arbeits-Bedingungen (kalt und sonnig!) fand der mittlerweile vierte große Freiwilligeneinsatz mit Gemeindebürger*innen am Waschberg statt! 25 Freiwillige aus Leitzersdorf und Umgebung (bis hinauf ins Waldviertel) arbeiteten was das Zeug hält! Das Profi-Team Holzer hatte im Vorfeld schon viele Gehölze und die verfilzte Altgras-Decke auf der hügeligen Fläche geschnitten bzw. gemäht. Heute ging es daran, die großen Mengen an Material von der Fläche abzutransportieren. Der Grasmulch wurde zusammengerecht und in Big-Bags verstaut, das dornige Gehölz auf den Anhänger verladen, und alles getrennt in die bereitgestellten Grünschnittcontainer abtransportiert. 

Es zeigte sich einmal mehr, dass „Lebensräume retten“ auch großen Spaß macht! „Was gibt es noch zu tun? Jetzt hören wir nicht auf!“ hieß es bei strahlendem Sonnenschein am späten Vormittag, als die geplante Arbeit eigentlich fertig war: Na dann machen wir noch weiter! Mit Holzrechen, Heugabeln, Motorsägen, Motorsensen und Astscheren wurde eine weitere kleine Fläche entbuscht. Die örtlichen Landwirte, allen voran Leo Reim, Herr Schabel und Herr Ratsch, waren auch wieder mit ihren eigenen Traktoren dabei, um das Material in die bereitgestellten Grünschnitt-Container zu hieven und festzudrücken.

Einsatzleiterin Kelemen-Finan verriet den fleißigen Helfer*innen zwischendurch auch, wo sich – teils gut versteckt, teils unübersehbar - bereits neue Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris) und Rosetten der Adriatischen Riemenzunge (Himantoglossum adriaticum) ihren Platz zurückeroberten.  

Bürgermeisterin Sabine Hopf ließ zum Abschluss ein wohlverdientes Mittagessen inklusive selbstgebackener Kuchen auftischen! 

Das Projekt „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“ wird von Land NÖ und der EU (ELER) unterstützt.

Gruppenfoto am Waschberg während der PflegearbeitenAlle Helfer sammeln sich zu einem Gruppenfoto


13. Jänner 2023

Gemeinde Leitzersdorf erhält den Hans-Czettel-Preis!

Stolz nahmen Bürgermeisterin Sabine Hopf, Ortsvorsteher Erich Westermeier und Projektleiterin Julia Kelemen-Finan den Hans Czettel-Förderungspreis für Natur- und Umweltschutz entgegen, der für die Aktivitäten der Gemeinde zur Erhaltung der Kulturlandschaft und Biodiverstität am Waschberg feierlich überreicht wurde, von LAbg. Christian Samwald und LH-Stv. Franz Schnabl.

Ein Selfie mit Werner Gruber, der das Rahmenprogramm bereicherte, durfte dabei auch nicht fehlen!

Selfi mit Werner Gruberv.l.n.r.: Dr. Julia Kelemen-Finan, Werner Gruber, GR Erich Westermeier und Bgm. Mag. Sabine Hopf


Erster Freiwilligeneinsatz im Winter 2022/23 (ab 11. November 2022)

Bitterkalt und nebelig-trüb war es um 8 Uhr früh am Freitag, den 11. November, als sich die Gruppe junger Leute zum Anpacken am Waschberg einfand: „Keine langen Erklärungen, bitte Anfangen, damit uns warm wird!“ Und dann wurde unter Anweisung von Julia Kelemen-Finan ordentlich angepackt! Das professionelle Landschaftspflege-Team rund um Thomas Holzer hatte schon ganze Woche gearbeitet, damit genug Material zum Wegräumen da ist. Es war genug! 

Für die Studierenden war der Pflegeeinsatz Teil einer Lehrveranstaltung im Rahmen des Landschaftspflege-Studiums an der Universität für Bodenkultur (BOKU). Bald war allen richtig warm! Eine Studentin meinte: „In der Praxis sind die Hänge steiler als im Lehrbuch!“  

Bereits im Laufe des Vormittags kam die Sonne hervor. Als Leo Reim zu Mittag in bereits bewährter Weise mit seinem Traktor zum Verstauen der Gehölze in die Container kam, und Bürgermeisterin Sabine Hopf die Jause auftischte, war schon ganz schön viel Gehölz zu den Containern geschafft und Grasmulch in den Big Bags verstaut! Die hochmotivierte Gruppe arbeitete, bis das meiste Material versorgt war und die Sonne schon tief stand. Eine kleine Runde über den Waschberg ging sich aber noch aus, bevor es finster wurde. 

Herzlichen Dank an die fleißigen Studierenden: sie haben gezeigt, wie angewandte Landschaftspflege geht! Auf die abschließende Frage, ob jemand ein „Aha-Erlebnis“ hatte, kam von einer Studentin diese Antwort: „Es werden nicht immer nur Lebensräume zerstört, wie man aus Medien hört, sondern auch wieder welche erschaffen!“

eine Gruppe von Menschen, die draußen stehenDie fleißigen Freiwilligen - Studierende der BOKU Wien


Bunte Blumenwiesen am Waschberg!

Unter diesem Titel können Sie den Beitrag über unser Waschbergprojekt im NÖ-Magazin „Umwelt und Energie“ nachlesen: http://www.umweltundenergie.at/noe/Bunte_Blumenwiesen_am_Waschberg.html

Bunte Blumenwiesen am Waschberg - Beitrag über das Waschbergprojekt


17. Oktober 2022

Artenvielfalt am Waschberg!

Die Schönheit und Artenvielfalt des Waschbergs hat schon lange Expert*innen aus verschiedenen Fachdisziplinen angezogen. Allerdings wurden auch die Warnrufe, dass alles „zuwächst“ und die Vielfalt verloren geht, über die Jahre – ja Jahrzehnte – immer lauter: bis zum Beginn der Pflegemaßnahmen! Im laufenden Projekt wird nun begleitend zur Pflege erforscht, was es gibt und was sich verändert: Welche Tier- und Pflanzenarten kommen (mittlerweile) am Waschberg vor? Welche profitieren von der Pflege? Welchen Arten könnte die Entbuschung schaden? 

Am 17. Oktober resümierten die Artenkenner*innen im Rahmen des „3. Expertenstammtisches“ am Waschberg über das ablaufende Untersuchungsjahr. Das Ergebnis: die Pflegemaßnahmen sind allesamt goldrichtig! Beispielsweise wurden von Dr. Michael Duda (Naturhistorisches Museum Wien) 16 verschiedene Schneckenarten festgestellt. Sieben davon sind als österreichweit gefährdet eingestuft! Eine der auffälligeren Arten am Waschberg ist die Zebraschnecke, auch Turmschnecke genannt (was ihrem Aussehen wohl besser entspricht). Sie ist eine charakteristische Trockenrasen-Art, die offene Bodenstellen auf eher südexponierten Hängen benötigt. Wenn es besonders heiß ist, klettert sie zur Kühlung auf Grashalme hinauf – wo man sie auch gut sehen kann! Sie – ebenso wie viele andere Arten – profitiert enorm von den Pflegemaßnahmen. 

Auch von den Wildbienen gibt es bereits beeindruckende Nachweise. Sie werden am Waschberg von der Universität für Bodenkultur (Dr. Bärbel Pachinger und Judit Kerschbaumer) schon seit 2020 untersucht, und mittlerweile ist die Artenliste lang: 102 Arten, darunter sogar einige, die in ganz Österreich erst an wenigen Stellen gefunden wurden! Bemerkenswert sind viele Arten: z.B. jene, die beim Pollensammeln auf Glockenblumen spezialisiert sind. Durch die Pflege wurde die Knäuel-Glockenblume, eine typische Trockenrasen-Art, bereits wieder häufiger: Gut für diese Bienen! 

Die Listen der Tier- und Pflanzenarten, die hier vorkommen und die von der Pflege profitieren, werden immer länger! Im kommenden Frühling laden wir Sie ein zu neuen, spannenden Exkursionen: zu den Schnecken, Wildbienen – und – diesmal hoffentlich ohne Regen – auf ein nächtliches Schmetterlingsleuchten! Hier gehts zu unserer Fotogalerie!

Eine Gruppe von Menschen, die durch eine Rasenfläche gehenExpertenrunde am Waschberg


11. Oktober 2022: Pfaffenkapperl & Co.: Die Volksschule erkundet die Früchte des Waschbergs!

Nach 3x Regen-bedingtem Verschieben scheint endlich die Sonne für uns! Auf geht’s, mit den 16 Zweitklässlern, ihren Pädagoginnen, Frau Bürgermeister und Julia K. auf den Waschberg! Nachdem sich der Herbst gerade in den buntesten Farben zeigt, ist unser Thema naheliegend: die Gehölze und ihre Früchte! Die Kinder erhalten einen Sammelauftrag („Finde mindestens 4 verschiedene Früchte!“) - und sie finden jede Menge blaue, rote, schwarze und sogar rosa Früchte! „Ist das auch eine Frucht?“ wird die flauschige Waldrebe beäugt. Na klar!

Die Kinder teilen ihre Funde in 3 Kategorien: „essbare“, „naja“ (= mit Vorbehalt zu genießende) und richtig giftige.  Die meisten kommen zu „naja“: Die Kinder wissen schon: „Die Hagebutte braucht zuerst Frost!“ „Die ist Juckpulver!“ Es gibt auch Überraschungen: die Früchte des Gemeinen Schneeballs sind mit ihren glänzenden roten Früchten richtig hübsch – aber stinken beim Zerquetschen auf den Fingern ekelhaft! 

Insgesamt haben wir 12 verschiedene Früchte am Waschberg gefunden und getestet. Zu den Lieblings- Früchten werden dann aber die giftigsten gewählt! Das rosa-orange Pfaffenkapperl ist mit großer Mehrheit Nummer 1! Und die Waldrebe ist so schön flauschig! Und beim Rückweg testen die Kinder auch noch, welche der langen Lianen der Waldrebe sich zum Schwingen eignen!  

Der Ausflug fand statt im Rahmen des Projektes der Gemeinde Leitzersdorf, „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“, gefördert vom Land Niederösterreich und der EU (ELER).

eine Gruppe von Menschen, die für ein Foto vor einem Schild posieren


13. September 2022

September – Mahd am Waschberg! 

Endlich gibt es ein „Regenfenster“, und das wird sofort genutzt: Nach den Mähterminen im Mai und Juni ist noch ein kleinerer Teil der Blumenwiesen zu mähen. Und wir haben den sonnigsten Tag des Monats erwischt!

Gut so, denn jetzt sind im Rahmen der „Mosaikmahd“ (wo immer nur kleine Flächen gemäht werden), die steilsten, noch nicht gemähten Hänge, die erst letzten Winter entbuscht wurden, zur ersten Mahd an der Reihe. Weil es hier nicht nur sehr steil, sondern auch sehr „buckelig“ ist, muss man fast durchgehend mit der Hand mähen: einerseits mit der Motorsense. Zusätzlich bekommen wir heute Verstärkung aus der Wachau! Für die steilen Hänge ist der Hydraulik-Balkenmäher bestens geeignet! 

Bis alles fertig gemäht ist, ist es schon fast finster! Am Ende sind wieder große Menge an gutem Heu angefallen. Leider setzt gleich am nächsten Morgen der Regen ein. Großes Lob an Gottfried Kührer, der in den folgenden Tag trotz widrigster Wetterbedingungen immer wieder kommt, angeregnetes Heu zum trocknen wendet – und schließlich alles wegbringen kann.

Die schönsten noch blühenden Teile der Wiesen wurden für die letzten Insekten des Jahres stehengelassen: Besonders die strahlend gelbe Goldschopf-Aster hat sich auf den entbuschten Flächen wunderbar entwickelt! Und auch von der lila Bergaster ist noch einiges zu sehen.

Eine Gruppe von Menschen steht neben einem Heuhaufen


Besuch zur Frühsommer-Mahd am Waschberg!

Montag, 27. Juni: der bisher heißeste Tag des Jahres ist angekündigt und die Pflegetruppe nimmt die Arbeit auf! Ende Juni ist der traditionelle Schnitttermin für pannonische Halbtrockenrasen. Daher wird, um die Blumenwiesen so schön zu erhalten, jetzt gemäht. Allerdings nur auf einem Teil der Flächen, damit ausreichend Futter für Insekten da ist – und damit die bunte Augenweide bestehen bleibt! 

DI Sandra Klingelhöfer, Abteilungsleiterin der Naturschutzabteilung des Landes NÖ, und Schutzgebiets-Verantwortliche Mag. Manuela Zinöcker, beehrten Bürgermeisterin Mag. Sabine Hopf und das Projektteam gleich am ersten der drei Pflege-Tage mit ihrem Besuch. Die beiden staunten nicht schlecht, wie sehr sich der verbuschte Waschberg in den wenigen Jahren seit der Wiederaufnahme der Pflege in wunderschöne Halbtrockenrasen verwandelt hat! 

Eine Besonderheit, die zur Zeit auf den wieder gepflegten Wiesen blüht, ist eine kleine Orchidee: die Sommerform des Brandknabenkrautes (Neotinea ustulata ssp. aestivalis). Diese Bestände wurden sorgfältig verortet und von der Mahd ausgespart – ebenso wie andere besonders blütenreiche, magere Flächen, die viele Insekten anziehen.

Am Mittwoch war die Juni-Mahd dann erledigt, und das Heu von den örtlichen Rinder- und Schafbauern abgeholt. Rechtzeitig, bevor am späten Nachmittag die Gewitter losgingen! 

Das Luftbild gibt einen schönen Eindruck vom Ausmaß der bereits mehrere Hektar großen gepflegten Flächen. 

eine große grüne Wiese, gemähte Flächen am Waschberg


Waschberg-Erlebnis für die VS Leitzersdorf!

Am 24. Juni 2022, schon um 7:45 startete die 1. und 2. Klasse von der Volksschule los, um schneller als die Hitze des Tages am Waschberg zu sein! Am Gipfel angelangt ging es nach einer kleinen Jause und einem Schmetterlingsparty-Spiel gleich los mit dem Erkunden der Blüten- und Schmetterlingspracht! Die Erstklässler stürzten sich zuerst auf die Blumen. Mit Unterstützung unserer Begleiterin Laura K. lernten die Kinder viele tolle Pflanzen kennen. Besonders schön fanden wir den duftenden niederen Holunder, das kleine Mädesüß und den Wiesensalbei. Mit verbundenen Augen durften wir uns dann verschiedene Blumen ertasten. Am meisten Spaß machte den Kindern die Blumenrally, wo sie ihr neues Wissen noch einmal spielerisch vertiefen konnten. 

Die 2. Klasse nahm sich gemeinsam mit Betreuerin Julia K. unterdessen Schmetterlinge, Hummeln und Heuschrecken vor. Das war heute gar nicht so einfach, bei dem Wind! Trotzdem ging uns so mancher Schachbrettfalter, Weißer Waldportier und Ochsenauge ins Netz! Kaum kitzelten die Falter mit ihren Beinchen Kinder-Hände und Nasen, waren sie auch schon wieder weg! Dann noch rasch ein Gruppentausch – und schon war die Zeit wieder verflogen!

Frau Bürgermeisterin Sabine Hopf war auch mit dabei und genoss sichtlich die Begeisterung der Kinder am schönen Waschberg. Pädagogin Margot Marek anschließend: „Danke für einen unvergesslichen Ausflug!“

Der Ausflug fand statt im Rahmen des Projektes der Gemeinde Leitzersdorf, „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“, gefördet vom Land Niederösterreich und der EU (ELER).

eine Gruppe von Kindern, die für ein Foto vor einem Kreuz posieren


Die geheimnisvolle Welt der Nachtfalter

Freitag abend, 20 Uhr, am Fuße des Waschbergs in Leitzersdorf: Eine große fröhliche Runde von „Nachteulen“ zieht in Richtung Berg, zu den sechs Leuchttürmen, die die Schmetterlingsexperten Wolfang Stark und Gerhard Rotheneder aufgestellt haben, um die Flugkünstler der Nacht vor den Vorhang zu holen. Doch was können die Experten präsentieren, wenn plötzlich der Regen einsetzt und sich „Eulen“- und „Bären“ fernab der klatschnassen Lichtzelte verstecken? … Raupen! Sehr coole Raupen sogar: zum Beispiel die schwarze Raupe des Heckenwollafters, einer streng geschützten Art, oder die fette grüne Raupe der ebenso bemerkenswerten Großen Moderholzeule! Allmählich hört der Regen auf, und siehe da: die ersten Falter finden das Licht! Es dauert gar nicht lange, und sogar größere Arten wie der rosafarbige Kleine Weinschwärmer fühlen sich vom Licht wie magisch angezogen. Letztendlich ist die „Ausbeute“ trotz Regen gar nicht schlecht!   

Die Exkursion fand statt im Rahmen des Projekts der Gemeinde Leitzersdorf, „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“, mit Unterstützung von Land Niederösterreich und der Europäischen Union.

eine Gruppe von Menschen, die vor einem Zelt stehen


Die Mäh-Saison am Waschberg ist eröffnet!

Am 23. Mai rückte das Landschaftspflegeteam von Thomas Holzer zur ersten Wiesenmahd im heurigen Jahr aus! 

Die Blumenwiesen im Gipfelbereich, die bereits im November 2019 erstmals – unter Mithilfe vieler Freiwilliger aus Leitzersdorf - entbuscht und gepflegt wurden, haben sich in den letzten beiden Jahren zu wunderschönen Blumenteppichen entwickelt. Ab Mitte Mai taucht der Wiesensalbei die Hänge in ein tiefes violett, bevor Ende Mai allmählich das leuchtende Weiß des kleinen Mädesüß und im Juni das rosa der verschiedenen Flockenblumen dazukommt.

Warum jetzt schon mähen, wenn es doch gerade so schön ist? Ökologin Julia Kelemen-Finan, die für die Pflegeplanung verantwortlich ist, erklärt das so: „Die frühe Mahd stellt sicher, dass bis zum Spätsommer ein zweiter Aufwuchs mit bunten Blumen da ist. Ende Mai werden jene Wiesen gemäht, wo der Aufwuchs schon sehr hoch und dicht ist. Wiesen, die noch sehr niedrig sind und wo viele Schmetterlingsblütler, wie Sand-Esparsette und Wundklee, oder Orchideen wachsen, werden erst später gemäht.“ Mittlerweile gibt es am Waschberg mehrere Hektar Blumenwiesen, die einmal jährlich gemäht werden. Würde man alle Wiesen gleichzeitig mähen, wäre das weder schön für´s Auge, noch gut für die Insekten! 

Die nächsten Mähtermine sind geplant für Ende Juni, und dann wieder Ende August-Anfang September. Bei jedem Termin wird nur ein Teil der Wiesen gemäht. So entsteht ein attraktives, Schmetterlings- und Bienen-freundliches Mosaik von unterschiedlich weit entwickelten Wiesenstadien mit vielen Blütenpflanzen.

Das Mähgut vom ersten Schnitt ging übrigens als Frischgras-Futter an die Wollmannsberger Schafe! Ein wahrer Festschmaus!

eine Nahaufnahme einer üppigen grünen Wiese


13. Mai 2022

Die Freiwilligen Helfer bestaunen den Frauenschuh!

Am 12. November 2021 machte eine Gruppe von Studierenden der BOKU Wien den Anfang beim „Anpacken“ am Waschberg. Jetzt im Mai wurden sie von Frau Bürgermeister Hopf eingeladen, die „Früchte ihrer Arbeit“ zu bewundern, und gleichzeitig den Blick in die Naturschutzpraxis zu schulen. 

Die Freude über die schönen Wiesen, und das Staunen über die Blütenpracht, die sich nach dem winterlichen Entbuschen entwickelt hat, ist groß. Der Waschberg, mit dem weiten Ausblick, den über uns kreisenden Vögeln, und auch den ersten Insekten am Boden, war allseits groß! Der Frauenschau ist gerade in Vollblüte, so manche andere Orchidee, wie das Purpur-Knabenkraut, ist auch noch zu sehen. Sozusagen als „Draufgabe“ gibt es zum Abschluss noch eine Blindschleiche am Waldweg! 

Eine Gruppe von Menschen posiert für ein Foto vor einem Kreuz


12. Mai 2022

Die Experten sind los!

Mai ist Hochsaison für Naturforscher! Zur wissenschaftlichen Begleitung der Pflegearbeiten wird der Waschberg erforscht: Welche und wieviele verschiedene Insekten gibt es da? Welche und wieviele verschiedene Schnecken- und Reptilien-Arten leben hier, und wie häufig sind sie? An diesem heißen Maitag sind gleich mehrere Experten mit Kartierungen beschäftigt. Dabei wird auch dem Weißdorn auf den Zahn gefühlt: Mit der bewährten Methode des „Weißdorn-Klopfens“ werden unter anderem Bockkäfer und Schmetterlingsraupen auf den weißen Klopfschirm geschüttelt, um sie dann genauer betrachten zu können. Was da wohl alles zutage kommt? Leider ist es heute ziemlich windig, was die Sache nicht einfach macht! Schnecken-Experte Michael Duda vom Naturhistorischen Museum Wien kann allerdings jetzt bereits sagen: die Schnecken-Fauna hat sich auf der bereits gepflegten Fläche schon gut entwickelt! 

Ein paar Männer sitzen auf einem Zelt auf einer Rasenfläche


Ein Puppenhaus für die Volksschule!

Am 19. April gab es Besuch in der Volksschule: Julia Kelemen-Finan und ihre beiden Begleiterinnen, Julia Balasch und Magdalena Mayer, kamen voll bepackt mit einem Puppenhaus (mit Kokons lokaltypischer Schmetterlinge) und einem (leeren!) Hornissennest – ein Geschenk von Herrn Peter Wohlfahrt aus Wollmannsberg. Zuerst war die zweite, dann in die erste Klasse dran, sozusagen als „Einstieg in den Frühling!“

Beim Einstiegsquiz stellt sich heraus, dass sich die Kinder in der Welt der Schmetterlinge schon sehr gut auskennen. Sie wissen, dass Schmetterlinge Saugrüssel, Fühler und Flügel gemeinsam haben, doch wie unterschiedlich die Falter aussehen können erstaunt sie dann doch. Auch die Tatsache, dass Schmetterlingsraupen einen großen Appetit auf Blätter haben, ist bekannt. "Da hab ich neben mir auch so eine Raupe Nimmersatt sitzen!" heißt es dazu aus der ersten Reihe.

Ein wenig kniffelig ist das Quiz dann doch: ist auf diesem Bild nun ein Schwalbenschwanz oder doch ein Segelfalter? Da müssen die Kinder schon genauer hinschauen, denn nicht nur die Flügelmuster, sondern auch die Flügelform und Farben sind entscheidend. Schließlich sind sich alle einig: ein Segelfalter! Tobias scherzt: „Oder vielleicht ein Wolfsmilchschwärmer?“

Beim Austeilen der Puppen kommt Aufregung bei den Kindern und den Pädagoginnen, Frau Marek und Frau Nägerl, auf: zwei Puppen bewegen sich schon! Die dritte Puppe „schläft noch ganz fest“, wie ein Schüler treffend erklärt. Welche Falter aus den Puppen in den nächsten Wochen schlüpfen, werden die Kinder selbst herausfinden!

Die Kinder versuchen auch, das filigrane Hornissennest („mit lieben Grüßen von der Frau Bürgermeisterin“) anzufassen und zu untersuchen.  Gemeinsam finden sie heraus, dass Hornissen wie Bienen in einem Staat leben, aber keinen Honig produzieren, sondern ihre Larven mit kleineren Insekten füttern. Nach dem Ende unserer Einheit brauchte niemand mehr Angst vor Hornissen zu haben, denn wir haben einen Mythos aufgeklärt: obwohl Hornissen so groß und gefährlich wirken, ist ihr Stich zwar schmerzhafter, aber nicht giftiger als jener von Bienen oder Wespen.

Nach dieser Einstimmung freuen wir uns auf ein Wiedersehen am Waschberg, wo dann viele Insekten aufgespürt, bestimmt und bestaunt werden können!

Die Schuleinheit fand im Rahmen des von Land NÖ und der EU geförderten Gemeinde-Projektes „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“ statt.


Vorfrühling am Waschberg

26. März 2022

Mit einer fröhlichen Runde Bürger*innen aus Leitzersdorf, Wiesen und Stockerau ging es am 26.3. zum Erkunden der ersten Frühlingsboten auf den Waschberg. Durch den Wald am Hangfuß vorbei am schönen Hohlweg - mit imposanten Exemplaren von Dirndl, Feldulme und Weißdorn- bis auf den Berg: überall blüht und sprießt es schon! Bürgermeisterin Sabine Hopf freute sich besonders über die vielen "Osterglocken" (oder botanisch: den schwärzlichen Küchenschellen) und den Großen Kuhschellen, die seit Aufnahme der Pflegearbeiten nun auf den entbuschten Wiesen blühen! 

Die Vogelwelt war am heutigen Nachmittag nicht so richtig präsent – aber wir waren ja nicht zum letzten Mal da!

Mit Unterstützung von Land NÖ und Europäischer Union.


16. und 19. März.2022

„Expertenstammtisch“ am Waschberg!

Vor Beginn der diesjährigen Mäh- und Entbuschungs-Arbeiten wird der „Pflegeplan“ erstellt bzw. aktualisiert. Begleitend dazu kontrolliert eine ganze Gruppe von WIssenschafter*innen (vorwiegend Zoolog*innen und Botaniker*innen der Uni und BOKU Wien), ob die geplanten Maßnahmen auch tatsächlich förderlich sind für die besonderen Tier- und Pflanzenarten, die hier leben. Allerdings muss in vielen Fällen zuerst mal festgestellt werden, was es denn hier so alles gibt! Also haben wir namhafte Gebietskenner*innen und Fachexperten in Sachen Pflanzen, Vögel, Reptilien, Schnecken, Wildbienen, Heuschrecken, Tag- und Nachtfalter, sowie anderer Insekten zusammengetrommelt und an zwei Exkursionstagen Begehungen am Waschberg durchgeführt, Erfahrungen ausgetauscht und geplante Maßnahmen diskutiert. Bereits jetzt sind sich alle einig: Die bereits getätigten Entbuschungen und die Mosaik-Mahd sind bestens geeignet zum Erhalten und Fördern aller untersuchten Gruppen.

Wie es dann im Detail aussieht, und welche Artenschutzmaßnahmen für besondere Zielarten nötig sind, wird sich zeigen. Wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse der Erhebungen, die über das ganze Jahr laufen sollen (und auch 2023 weitergehen). Einen ersten Einblick in seine Ergebnisse wird Dr. Wolfgang Stark bereits beim Nachtfalter-Leuchten im Mai geben!

Eine Gruppe von Menschen, die auf einem Feldweg gehenEine Gruppe von Menschen, die auf einem Hügel stehen


Was gibt´s Neues am Waschberg?

7. März 2022

Auch im heurigen Jahr sind vielfältige Aktivitäten am Waschberg geplant, zur Erhaltung der schönen Blumenwiesen und zum Miterleben und Staunen für alle Bürger*innen! Den Auftakt macht der Gemeindespaziergang am 26. März. Am 27. Mai können Sie dann in die wunderbare Welt der Nachtfalter eintauchen. Ab Juni werden die in den letzten Jahren vom Gebüsch befreiten Wiesen gemäht. Die Mahd wird auf Teilflächen über den Sommer und Herbst erfolgen, damit immer Blumenwiesen stehenbleiben – für´s Aug, zum Blumen pflücken, und für die Insekten! Im November sind Sie dann wieder zum gemeinsamen „Anpacken“ eingeladen!

Wenn Sie selbst unterwegs am Waschberg sind, würden wir uns über Ihre Fotos freuen! Wir sammeln schöne Fotos von Blumen, Tieren und der Landschaft, um alle Bürger*innen am Wandel der Jahreszeiten teilhaben lassen zu können! Wenn Ihnen ein toller Schnappschuss gelungen ist, den wir veröffentlichen dürfen, schicken Sie ihn bitte an uns:  gemeinde@leitzersdorf.at.

Foto: Goldammer (Männchen). © Vogelartinfo, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12949110

ein kleiner Vogel, der auf einem Ast sitzt


Leitzersdorf: Projekt ist genehmigt!

7. Oktober 2021

Die Gemeinde Leitzersdorf ist hoch erfreut: Das Genehmigungsschreiben der Abteilung Naturschutz des Amts der NÖ Landesregierung für das Projekt „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten am Waschberg“ (Maßnahme Naturschutz im Programm der Ländlichen Entwicklung) trifft am 7. Oktober in der Gemeinde ein! Der Antrag wird mit vollem Inhalt und Umfang genehmigt, es sind auch keine Nachbesserungen nötig. Jetzt kann die Arbeit losgehen – der erste große Pflegeeinsatz ist bereits für November geplant!

Damit ist der Baustein im Rahmen der „Naturlandschätze“ abgeschlossen. Hier ist der Bericht über die Projekt-Einreichung in der Leitzersdorfer Gemeindezeitung.                                                              

                                               

 Leitzersdorf: Das Projekt ist eingereicht!

 28. Mai 2021

Beim 3. Projektgruppentreffen am 21.5. werden die eingelangten Preisauskünfte für die insgesamt sechs verschiedenen Gewerke, die die Projektbausteine von der Pflege über fachliche Begleitung bis zur Erstellung und Produktion eines Buchs über den Waschberg beiinhalten, sondiert und die jeweiligen Bestbieter ausgewählt. Nun geht es daran, alle Unterlagen entsprechend der Vorgaben zur Fördereinreichung zusammenzustellen.

 Am 28. Mai ist es soweit: die Gemeinde Leitzersdorf reicht das Projekt „Kulturlandschaft gemeinsam erhalten“ zur Förderung unter der Maßnahme 7.6.1 Projektnaturschutz bei der Förderstelle, der NÖ Naturschutzabteilung, ein! Dank der guten Zusammenarbeit in der Projektgruppe und mit dem Gemeinderat konnten alle Unterlagen rechtzeitig fertiggestellt und der Stichtag erfolgreich eingehalten werden!                                                     


Leitzersdorf: Zweites Projektgruppen-Treffen

3. Mai 2021

Im Zuge Projektentwicklung wurden detaillierte Fachrecherchen durchgeführt, sowie mehrere Vorbegehungen mit verschiedenen Ökologen und Ökologinnen, die schon seit Jahren naturschutzfachlich bedeutende Organismengruppen am Waschberg erforschen. Die ExpertInnen geben wertvolle Hinweise über Vorkommen und Ansprüche charakteristischer Tier- und Pfanzenarten am Waschberg, und diskutieren die Anforderungen der Organismen an die Pflege mit dem Projektteam. Werner Stark, seines Zeichens Experte für Nachtfalter, meint sogar: „Der Waschberg ist für Kleinschmetterlinge sicher ebenso bedeutend wie der Bisamberg!“ Auf Basis der Recherchen können Ausschreibungs- und weitere Unterlagen für die Fördereinreichung erstellt und beim 2. Projektgruppentreffen in der Gemeinde am 3. Mai geprüft und erweitert werden.


                                                                                    


Erstes Projektgruppen-Treffen in Leitzersdorf!

20. April 2021

Bei der Auftaktbesprechung der Waschberg-Projektgruppe im Gemeindeamt Leitzersdorf am 20. April wurde zunächst der Rahmen abgesteckt: Was ist zu tun, welche Fristen sind einzuhalten, wer kümmert sich um welche Aufgaben? Dann ging es gleich zur Sache: die Arbeitspakete und deren Inhalte wurden besprochen. Ausführlich diskutiert wurde u.a. die Frage, wie die Landschaftspflege im Detail aussehen kann, welche Arbeitsschritte daraus resultieren, und wie die Bevölkerung vor Ort einbezogen werden kann.

Ergebnis dieser umfangreichen Projektgruppensitzung waren u.a. eine inhaltliche Schärfung des Projektes, eine Vorgangsweise zur Einbeziehung weiterer am Projekt interessierter Personen, sowie ein Zeitplan für die Aufbereitung der Unterlagen für die Preisauskünfte für die jeweiligen Arbeitspakete. Bürgermeisterin Sabine Hopf zeigt sich sehr zufrieden mit dem Projektfortschritt.

                                                                                


Ein neues Zuhause für den Wiedehopf in Leitzersdorf?

8. April 2021

In den letzten Jahren wurde der ehemals am Waschberg brütende Wiedehopf immer wieder am Durchzug gesehen. Ob ihm bloß die richtige Unterkunft fehlt, um hier zu brüten? Daran soll es nicht scheitern, befand Franz Sommerer aus Leitzersdorf! Nach gründlichen Recherchen und angelehnt an das erfolgreiche Vorbild vom Wagram krempelte er die Ärmel hoch und zimmerte mit viel Liebe zum Detail drei pipifeine Nistkästen! Rechtzeitig vor dem Saisonstart hängten wir sie, verteilt über den ganzen Waschberg, an geschützten Plätzchen auf. Oder besser: stellten sie auf! Denn Erfahrungen haben gezeigt, dass der Bruterfolg am größten ist, wenn sich das Einflugloch nur 50cm über dem Boden befindet: damit es sich nicht etwa Stare zuerst gemütlich machen! Nun heißt´s Daumen drücken: Dürfen wir uns heuer schon über das wohltönende „up-up-up“ des prächtigen Vogels freuen? © Wiedehopf-Foto: Arturo Nikolai CC BY-SA 2.0 (wikimedia)            

                                                                              


Leitzersdorf: Gemeinderat beschließt Projekteinreichung!

25. März 2021

„Was passiert, wenn wir jetzt nichts tun?“ war die intensiv diskutierte Frage bei der Präsentation des Projektvorschlages, den Julia Kelemen-Finan in der Sitzung am 18. März im Gemeindevorstand in Leitzersdorf vorstellte. Corona-bedingt konnten sich darüber hinaus die Gemeinderäte online zuschalten.

Wie es am Waschberg in 20-30 Jahren aussehen wird, wenn „nichts passiert“, lässt sich vom Zustand weiter Bereiche und der Geschwindigkeit, wie die Verbuschung in den letzten 20-30 Jahren vorangeschritten ist, gut ableiten: Reste der bunt blühenden Halbtrockenrasen würden bestenfalls rund um das Gipfelkreuz erhalten bleiben. Dass den Leitzersdorfer*innen die Erhaltung ihrer schönen Blumenwiesen am Herzen liegt, wurde am Ergebnis der nachfolgenden Abstimmung im Gemeinderat deutlich: Der Kooperationsvereinbarung wurde per Umlauf mit 25. März fast einstimmig zugestimmt!                  


                                               

Gemeinsames Anpacken am Waschberg!

6. März 2021

Bereits um 8 Uhr des frostigen Samstag-Morgens trafen sich etwa 30 freiwillige Gemeindebürger in Wollmannsberg, am Fuße des Waschbergs, zur gemeinsamen Anfahrt zum Einsatzort. Die örtlichen Helfer steuerten nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch eigene Fahrzeuge, Maschinen und Geräte bei. Landwirt Reim sen. hatte seinen Traktor-Anhänger sogar komfortabel mit Strohballen zum Sitzen für die holprige Anreise ausgestattet!

Die fleißigen Helfer arbeiteten in drei Gruppen: eine Gruppe verlud „Ballons“ der von Thomas Holzer & Team bereits vorgeschnittenen Gehölze auf den Anhänger zum Abtransport. Eine weitere Gruppe stopfte Grasmulch (und auch ein bisschen frischen Schnee) von den erstmals gemähten Bereichen in Big-Bags. Die dritte Gruppe arbeitete „im Steinbruch“: Die Mulde, wo vor hundert Jahren noch Kalkstein abgebaut wurde, ist jetzt Lebensraum für Frauenschuh, Mücken-Händelwurz und Schlingnatter. Um diese und viele weitere besondere Arten zu erhalten, wurde behutsam und selektiv ein Teil der immer stärker überhand nehmenden Gehölze entfernt. Bürgermeisterin Hopf hatte drei große Container für den Gehölzschnitt und Grasmulch zustellen lassen. Herr Reim und sein Frontlader leisteten ganze Arbeit, das viele Material hineinzustopfen!

Zu Mittag war das Tagwerk erledigt und die fleißigen Helfer entsprechend stolz! Die Gemeinde stellte unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen eine üppige Jause bereit. Die Stimmung war ausgezeichnet. Gemeinsames Anpacken macht Spaß und ist gerade in Corona-Zeiten eine willkommene Abwechslung. "Das machen wir wieder!"

                 eine Gruppe von Menschen, die draußen stehen